Hadrian in Iudaea. Zu gefälschten Inschriften ὑπὲρ σωτηρίας αὐτοκράτορος Καίσαρος Τραιανοῦ Ἁδριανοῦ

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Werner Eck

Abstract




Die Provinz Judäa spielte in der Politik Hadrians von Beginn an eine entscheidende Rolle. Sein Bild, das wir aus den jüdischen Quellen erhalten, ist vor allem durch die Gründung der colonia Aelia Capitolina und den Bar Kochba Krieg bestimmt. Wie aber die nichtjüdische Bevölkerung zu ihm stand, ist bisher unbekannt. Eine griechische Inschrift, die im Jahr 1994 publiziert wurde, schien eine solche nichtjüdische Stimme zu sein. Denn nach dem Text hat eine kome den olympischen Göttern und Hadrian etwas dediziert. Der Text lag zunächst nur in einer Abschrift vor. Als die Inschrift 2003 im Antiquitätenhandel angeboten wurde, wurde sie erneut publiziert, nicht jedoch das Photo des Steins, das damals verfügbar war. Dieses aber zeigt mit aller Deutlichkeit, dass die Inschrift nicht antik sein kann, sondern gefälscht ist. Wenige Jahre später tauchte derselbe Text erneut auf, diesmal auf einer kleinen Bronzetafel, die aber, da der Besitzer mit dem identischen Text auf Stein konfrontiert wurde, sogleich wieder verschwand. Der Text der beiden Inschriften ist eine moderne Fälschung, die die Lücke in unserem Wissen um die Provinz in hadrianischer Zeit nicht verringern kann.




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